Trapani

Von Palermo aus gibt es einen Fernbus, mit dem man bequem nach Trapani kommt. Es ist einer dieser blauen Busse, die von Stadt A nach Stadt B fahren, ohne anzuhalten.

In Trapani steigt man am Hafen aus (wo viele Kreuzfahrtschiffe anlanden) und kann zu Fuß in die Altstadt laufen. Die glänzt wirklich, als wenn sie gerade erst gebaut worden wäre. Hübsch aufgeputzte Palazzi, wohin man blickt.  

Wegen dieser Augenweide (und der vielen Kreuzfahrtschiffe) hat der Tourismus in der Stadt stark zugenommen. Und wirklich: Es lohnt sich hinzufahren. Schon allein um mal zu sehen, wie grandios Italien aussehen könnte, wenn all' die wunderschönen, alten Häuser repariert und angestrichen wären. 

In diesem Fall kamen die Gelder von der Europäischen Union, was man  auch gelegentlich auf Schildern an den Häuserwänden lesen kann. In der Presse wiederum war zu lesen, dass das Aufhübschen Trapanis mit jeder Menge Korruptionsskandalen dekoriert war.

So mancher Politiker mußte gehen. Die Mafia will halt mitverdienen, wenn gebaut wird.  Das, so sagt man hinter vorgehaltener Hand, sei überall so. Aber Trapani hat diesbezüglich in den vergangenen Jahren besonders eindrucksvolle Schlagzeilen gemacht. 

Trotzdem kann ich bezeugen, dass zumindest einige der EU-Gelder tatsächlich bei den Fassaden der Altstadthäuser angekommen sind. So farbenfroh und schön gemacht, ist höchstens noch Syrakus. Palermo hingegen hätte eine Kur dieser Art dringend nötig.