Corleone

Corleone liegt 60 Kilomter von Palermo entfernt an der Straße nach Agrigent.

Um es gleich zu sagen: Man fährt hin, um mal da gewesen zu sein. Und man ist auf jeden Fall enttäuscht. Kein Hauch von Al Pacino. "Der Pate" ist da ja auch gar nicht gedreht worden, sondern in zwei Dörfern in der Provinz Messina.

Man muß sich aber vor Augen halten, daß Corleone bis in die jüngste Vergangenheit eines der wichtigsten Zentren der sizilianischen Mafia darstellte. Dann bekommt man doch sowas wie Gänsehaut beim Stadtrundgang. Aber das ist der Krimi im Kopf. Die Stadt gibt keinen Impuls, kommt eher langweilig daher. 

Verwinkelte Gassen gibt es, aber sie sind nicht spektalärer als in anderen kleinen Städten Süditaliens.

 Interessanterweise  vermarktet die Stadt auch gar nicht den berühmten Film. Ich habe jedenfalls keine Schaufensterauslagen in dieser Art gesehen. Man spasst halt nicht mit dieser Angelegenheit. Man leidet eher darunter, wie man nachlesen kann. Mit Kampagnien und Antimafia-Ausstellungen steuert der Bürgermeister gegen den Makel, immer wieder mit der Hollywood-Story verglichen zu werden. Das kann man verstehen. Ich habe das ja schließlich auch gerade noch getan. Es ist halt so wie mit den Söhnen berühmter Väter: Sie werden den Namen nie los. Und es ist halt auch leider eine Tatsache, dass viele mächtige Mafiabosse in Amerika und Sizilien aus Corleone kamen.