Gärten des Poseidon

So muß das Paradies einst gewesen sein!

Heißes Wasser vulkanischen Ursprungs fließt in kleinen Kanälen durch den Thermalgarten
Heißes Wasser vulkanischen Ursprungs fließt in kleinen Kanälen durch den Thermalgarten

Die Insel Ischia ist vor 80 000 Jahren durch einen riesigen Vulkanausbruch entstanden. Das ist erdgeschichtlich nicht besonders lange her. Wen wundert's, dass an den Bruchkanten immer noch Hitze aufsteigt. Ischia hat viele heiße Quellen, auch Strandabschnitte (z.B. am Maronti-Strand), wo man im Sand Eier kochen könnte.

Und eben in jener Citarra-Bucht nahe Forio gab es immer schon natürlich heißes Wasser, das bis in die 1950er Jahre von den ansässigen Bauern zur Gemüsebewässerung genutzt wurde.

In den 1960er Jahren wurde das Thermalwasser dann für eine therapeutische Nutzung aufbereitet. Die Geburtsstunde des heutigen Thermalparks hatte geschlagen. Er hat noch zweimal des Besitzer gewechselt und ist, wie man hört, immer schöner geworden. Heutiger Ausbaustatus: Auf 60 000 Quadratmeter findet man 20 Thermalbecken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen.

Zwei Kneipp-Becken zur Abhärtung: Eines hat 40 Grad, das andere 15
Zwei Kneipp-Becken zur Abhärtung: Eines hat 40 Grad, das andere 15

Wenn man hier einen Tag verbringt, macht man eine Wassertherapie. In jedem Becken findet man entweder kleine Wasserfälle, jede Art von Massagedüsen, mal heiß, mal in Hauttemperatur von 32 Grad. Es gibt auch mehrere Ganzkörper-Kneippbecken: Man verweilt einige Minuten in einem Becken von 40 Grad (= wie heißes Badewasser). Das geht ganz schön auf die Pumpe. Direkt daneben: Ein Kaltbecken mit 15 Grad. Da hineinzugehen, kostet einige Überwindung. Nur passionierte Saunagänger sind mit solchen Prozeduren vertraut. Aber die Rückkehr ins heiße Wasser erzeugt ein Kribbeln am ganzen Körper. Nach jedem Urlaub im "Poseidon" bin ich den darauffolgenden Winter schnupfenfrei geblieben. Jedenfalls, soweit ich mich erinnern kann...  

Der Blick vom höheren Stadtpunkt offenbart: Die Poseidon-Gärten sind ein Park mit sprudelnden Entspannungsbecken
Der Blick vom höheren Stadtpunkt offenbart: Die Poseidon-Gärten sind ein Park mit sprudelnden Entspannungsbecken

Einen ganzen Tag im Thermalpark zu verbringen, ist für mich Entspannung pur.  Ich schaffe eine ganze, dicke Zeitung, die ich sonst nur scannen kann. Zwischen den Artikeln immer wieder Abwechslung: Mal kneippen, mal mit Wassermassage entspannen und übers Leben nachdenken. Aber man kann auch in die Sauna oder ins Meer schwimmen - oder doch lieber ins Sportbecken. Es gibt auch ein Kinderbecken. In die engere Thermalzone dürfen die Kleinen nicht. Junge Eltern werden mit der Stirn runzeln. Alle, die still entspannen und genießen wollen, sehen das anders.    

Bei Anregungen zu den genannten Themen schreiben Sie bitte ins Gästebuch.