Kein Witz! Diese Theken mit den runden Vertiefungen fallen wirklich überall in Pompeji ins Auge. Auf meine Frage hin, was das den sei, sagte mir der Führer: Hier hat man Essen auf der Straße
verkauft. Denn Pompeji war ab dem 2.Jahrhundert v. Chr. eine florierende Handelsstandort. Da kam jeden Tag jede Menge Volk in die Stadt. Man wollte essen. Keine Burger mit Pommes wie heute, aber
so ähnlich wird es wohl auch gewesen sein. Aus dem gleichen Grund kann man auch noch die Bordelle von Pompeji besichtigen, winzige Zimmer mit Liegefläche. Es kam eben viel Volk jeden Tag in die
Stadt.....
Über den Untergang durch den Ausbruchs des Vesuv will ich hier nicht schreiben. Darüber gibt es Bücher und Filme. Die studiert man am besten, bevor man Pompeji betritt. Dann kann man erst
wirklich würdigen, welche Zeitreise man antritt, wenn man über die holprigen Steine in den engen Gassen schlendert. Wer vorher in Neapel was, geht dort bitte ins Archäologische Museum. Denn
dorthin hat man die kostbarsten Sachen aus Pompeji gebracht.
Die fehlen beim Rundgang tatsächlich. Ich hatte viele Wandbilder erwartet. Doch die meisten sind in Museen verbracht worden.
Wenn man wie ich im Mai an einem bewölkten Tag Pompeji besucht, hat es am besten getroffen: Wenn die Sonne wirklich auf den Kopf knallt, können einem die vielen steinigen Wege und Gebäude schon zu schaffen machen.
Zum anderen hat man in Vor-und Nachsaison auch das Glück, wirklich mal für einige Minuten allein in einer Straße oder in einem antiken Haus zu sein. Das gibt Gelegenheit, sich die Herrschaften in Toga tatsächlich vorzustellen, wie sie hier lebten und ihre Sklaven zum Arbeiten brachten.
Nichts gegen fotografierende Deutsche oder Japaner. Aber sie zerstören natürlich ein bißchen die Illusion.