Forio

bietet alles, was man braucht (und ist - nebenbei gesagt - mein Lieblingsort).

Wie ich das erste Mal dort hingelangt bin? Purer Zufall. Aber eben auch eine gute Fügung. Forio ist mit 15 000 Einwohnern nur unwesentlich kleiner als der Hauptort Ischia (Porto). Aber setzen Sie sich in ein Cafè der Hauptstraße im Zentrum! Mindestens die Hälfte aller Passanten, die vorübergehen, sind Einwohner des Ortes. Man geht halt als Italiener auf seine Piazza, um sich zu zeigen und die Nachbarn zun treffen. Soll heißen: In Forio scheint mir das Leben noch authentischer zu sein als in der Hafenstadt Ischia Porto oder im pittoresken Sant' Angelo.  

Forio, von Westen her gesehen, rechts auf dem Hügel Santa Maria del Soccorso
Forio, von Westen her gesehen, rechts auf dem Hügel Santa Maria del Soccorso
Santa Maria del Soccorso in Forio auf Ischia
Santa Maria del Soccorso in Forio auf Ischia

Geht man durch die Hauptstraße ganz durch Richtung Küste gelangt man an einen wunderbar weitläufigen Platz, umrahmt vom nichts als Himmel und Meer. Gerönt wird das Ganze von der

 

Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso (18. Jahrhundert). Was für ein Ort, um zu Verweilen und in die Ferne zu schauen! Interessant auch: Die Kirche kommt auch in dem Billy-Wilder-Film "Avanti, avanti" aus dem Jahre 1972 vor. Allerdings nur von außen. Denn der Hauptdarsteller Jack Lemmon betritt im Film keine Kirche, sondern eine Leichenhalle. Wenn man sich Forio bzw. Ischia angeguckt hat, wirkt der Film noch spaßiger als er sowieso schon ist. Denn man erkennt ganz viel wieder und bekommt einen Eindruck, wie das Leben hier in den 60er und 70er Jahren war.

Hauptstraße von Forio bei Nacht und Festbeleuchtung
Hauptstraße von Forio bei Nacht und Festbeleuchtung

Es lohnt sich übrigens, einen Osterurlaub in Forio zu verbringen. Zum einen wird dann im Städtchen ein Passionsspiel während der Feiertage aufgeführt. Man macht am Karfreitag einen Ausflug zur Nachbarinsel Procida, wo eine enorm interessante Prozession vonstatten geht. Außerdem sind ab Ostern traditionell auch die faszinierenden Poseidon-Gärten geöffnet, wo man im warmen Thermalwasser schwimmen kann, wenn das Meer noch ganz kalt ist. 

Das Fest, das im Bild nebenan zu sehen ist, wurde im Juni gemacht - beim Fest zu Ehren des San Vito. Irgendein Heiliger gibt immer seinen Namen her, wenn in Süditalien die Stadt mit Lichtern geschmückt wird und Verkaufsstände aufgebaut werden. Auch eine Prozession, bei der die Madonna oder tatsächlich eine Staue des ebtreffenden Heiligen durch die Stadt getragen wird, ist immer dabei. In diesem Fall, erinnere ich mich, gab's auch ein wirklich ansehnliches Feuerwerk. 

Was ich nie verstanden habe: Gewöhnlich feuern die Verantwortlichen auch bei hellichtem Tag immer mal wieder kleine Raketen zur Feier des Tages ab. Man hört einen Knall und sieht ein kleines Rauchwölkchen, aber die Rakete natürlich nicht. Seltsame Gebräuche.... 

Hafen und Mole von Forio in der Abenddämmerung
Hafen und Mole von Forio in der Abenddämmerung

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